Der Kampffisch (betta splendens)

Das alles liest Du in diesem ausführlichen Beitrag, den netterweise die Betta-Liebhaberin Eva von Aquacraft geschrieben hat!

  • Worauf kommt es bei der Haltung von Kampfischen anan?
  • Was wird an Technik im Kampffisch-Aquarium benötigst?
  • Welches Futter ist für Kampffische optimal?

Kampffische werden häufig mit als einzige Möglichkeit angegeben, Fische im Nano-Aquarium zu halten.

Willst Du also alles, was Evas aus ihrer langjährigen Kampffisch-Erfahrungen gelernt hat, wissen? Dann lass uns loslegen!

Kampffische sind wahre Charaktertiere!

Hochzucht-Kampffisch
Hochzucht-Kampffische unterscheiden sich mittlerweile deutlich durch jahrelange Zucht von den wilden Artgenossen!

Kampffisch, Betta oder unter Liebhabern auch Kafi genannt. Ein Fisch, der Aquarianer über den gesamten Globus für sich gewonnen hat und sämtliche Herzen höherschlagen lässt. Nicht verwunderlich, ist er doch wahrlich ein Charaktertier und wird, zumindest in meinem Umfeld, gerne auch als “Water-Puppy” bezeichnet; zu Deutsch: Wasserhündchen. Diese Bezeichnung kommt nicht von ungefähr – Kafis lieben es, wenn du mit ihnen interagierst und dich mit ihnen beschäftigst; sie folgen dir sprichwörtlich auf Schritt und Tritt.

So wunderschön und bereichernd diese Tiere auch sind und so viele schöne Geschichten und Erfahrungsberichte es über sie gibt, so viele Irrtümer und Fehlinformationen kursieren auch, vor allem über ihre Haltung und Pflege.

Um zu verstehen, was ein Betta benötigt, um gesund und ausgeglichen zu sein, muss man zunächst einen Blick auf seine natürliche Umgebung werfen. Und sich fragen „wo leben Kampffische ursprünglich?“

Herkunft und natürlicher Lebensraum vom Kampffisch

Der Kampffisch kommt in gesamt Südostasien vor, vor allem aber in Thailand und Kambodscha. Hier lebt er in seichten, leicht fließenden Gewässern, Tümpeln oder auch Reisfeldern.

Herkunft Wildform vom Kampffisch
Die Herkunft der Wildform vom Kampffisch liegt in kleinen fast pfützenartigen Gewässern in Asien.

Steckbrief Kampffisch (Betta splendens)

  • Barschverwandte (Percomorphaceae)
  • Ordnung: Anabantiformes
  • Unterordnung: Labyrinthfische (Anabantoidei)
  • Familie: Osphronemidae
  • Unterfamilie: Großflosser (Macropodusinae)
  • Gattung: Kampffische
  • Gruppe: Labyrinthfische
  • Wissenschaftlicher Name: Betta splendens
  • pH-Wert: 5,5 bis maximal 8
  • Wasserhärte: 5 – 15° GH
  • Temperatur: 25 – 27 °C
  • Herkunft: Südostasien
  • Größe: 4–16 cm
  • Ernährung: carnivore Ernährung, Lebendfutter, Frostfutter, spezielles Betta-Trockenfutter
  • Anspruch: Einzelhaltung leicht
Eva beantwortet nicht nur in ihrem Video alles zur Kampffischhaltung im Aquarium, sondern auch im folgendem Text!

Namensherkunft des Kampffischs

Kampffisch Steckbrief
Kampffisch Steckbrief und Namensherkunft des Kampffischs sind sehr naheliegend.

Der Name “Kampffisch” kommt tatsächlich daher, dass, vor allem in Thailand, diese Art für Fischkämpfe eingesetzt wird. Bettas haben von Natur aus ein recht hohes Aggressionspotential und dies wurde durch gezielte Züchtungen verstärkt. Daraus resultieren auch die verschiedenen Flossenarten dieser Fische und somit auch die Vielfalt wie wir sie jetzt kennen.

Die spezielle Atmung macht Kampffische zu Überlebenskünstlern

Bettas besitzen ein Labyrinthorgan, atmen also über die Lunge und nicht nur über die Kiemen. Mit diesem Organ können und müssen sie atmosphärische Luft atmen und können somit auch in relativ warmen und sauerstoffarmen Gewässern überleben. In den beheimateten Gebieten der Kampffische bzw. Bettas wird es zudem oft sehr heiß was den Sauerstoffgehalt des Wassers senkt. Das Labyrinthorgan ist also eine Überlebensstrategie dieser Art, unter diesen Extrembedingungen zu überleben.

Vielleicht hast du auch schon einmal gehört, dass Kampffische sehr sprungfreudige Tiere sind – dies rührt vor allem daher, dass sie beim Austrocknen ihres bewohnten Tümpels herausspringen um in ein nahegelegenes Gewässer zu gelangen. Diese Strategie ist somit überlebensnotwenig für diese Tiere und darf bei der Haltung nicht unterschätzt werden! Darauf gehe ich später noch genauer ein.

Kampffische im Aquarium: Die optimale Haltung

Kampffisch Haltung
Der Kampffisch ist in der Haltung nicht sehr schwierig. Dennoch solltest Du auf ein paar folgende wichtige Dinge achten!

Man sagt, dass der Kampffisch „relativ“ einfach im Gegensatz zu vielen anderen Fischarten zu halten sind. Das stimmt – aber nur in Einzelhaltung!

Leider schüren solche allgemeinen Aussagen sehr viele Missverständnisse und daraus resultieren Halbwahrheiten, die vermeintliche Kampffischhalter vehement verteidigen. Ich selbst werde damit beinahe tagtäglich, auf meinem Instagram Kanal (@aquacraft), konfrontiert und möchte aus diesem Grund so viel Aufklärungsarbeit wie möglich betreiben.

Bei Bettas, die in Aquarien gehalten werden, handelt es sich hauptsächlich um Hochzuchten der Art Betta splendens. Die Haltung von Wildformen ist zwar auch möglich, aber längst nicht so verbreitet. Die Bedingungen sind aber für alle Formen relativ ähnlich und unterscheiden sich nur geringfügig.

Vorm Kauf vom Kampffisch bitte informieren!

Generell solltest du dich, bevor du dir einen Kampffisch kaufst, über deine gewählte Zuchtform informieren und herausfinden, welche Haltungsbedingungen für genau dein Tier die Richtigen sind. Wie auch für alle anderen Tiere ist es wichtig den künstlich erzeugten Lebensraum so artgerecht wie möglich zu gestalten.

Kampffischaquarien sollten so gut wie möglich dem natürlichen Lebensraum dieser Tiere nachempfunden werden. Was bedeutet das nun konkret? Das möchte ich dir in den nachstehenden Punkten genau erklären.

Das geeignetes Kampffisch-Aquarium

Kampffisch-Aquarium
Das Kampffisch-Aquarium ist optimalerweise recht dicht bepflanzt und verwuchert und hat auch die ein oder andere Schwimmpflanze für den Schutz des Kafis!

Kampffische erreichen in der Regel eine Körperlänge zwischen 5 und 7cm. Es gibt auch eigens gezüchtete Tiere die bis zu 12cm groß werden. Je nach Zuchtform deines Tieres solltest du die Größe deines Aquariums wählen. Züchtungen mit sehr langen Flossen tun sich beispielsweise leichter in kleineren Becken im Gegensatz zu Züchtungen mit kurzen Flossen.

Bettas sind ideal fürs Nano-Aquarium

In der Regel habe ich gute Erfahrungen mit 20 – 40 Liter Becken gemacht. Wichtig ist vor allem, dass das Aquarium keine zu große Höhe aufweist. Eine allgemeine Richtlinie ist, dass das Becken nicht höher als 30cm sein sollte damit der Kampffisch ohne Probleme an die Oberfläche gelangt um atmen zu können.

Kampffisch Aquariumgröße
Für einen Kampffisch sollte das Aquarium weder zu klein, noch zu groß sein!

So würde ich also beispielsweise ein Betta Splendens-Männchen mit der Flossenform Veiltail (sehr lange Flossen) in ein 20 Liter Aquarium geben und eine große Züchtung mit kürzeren Flossen hingegen in ein Becken mit 40 Liter.

Bei Wildformen habe ich die Erfahrung gemacht, dass 25 – 35 Liter ideal sind. Ich erlebe sie schwimmfreudiger und agiler als die Hochzuchten, trotz ihrer geringeren Körpergröße.

Der Dennerle Scapers Tank hat ideale Grundmaße für den Betta – und mit dem Aquael Shrimp Set in der 30 Liter-Version hast Du eine zwar etwas ungünstigeres Beckengrundfläche, aber es ist dafür ist er deutlich erschwinglicher:

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Bei beiden Aquarien ist eine Abdeckscheibe bereits dabei, denn diese ist wirklich wichtig:

Eine Abdeckung, um Herausspringen der Kampffische zu verhindern

Das Aquarium sollte unbedingt eine Abdeckung haben! Du kannst den Wasserstand aber auch sehr niedrig halten (etwa 10 cm unterhalb des Randes) um zu verhindern, dass der Kafi aus dem Becken springt. Besondere Vorsicht ist geboten bei Wildformen – diese springen locker bis 15cm hoch. Hier würde ich generell immer zu einer Abdeckung raten!

Ich selbst habe eine schmerzhafte Erfahrung mit einer Wildform (Betta mahachaiensis) machen müssen. Natürlich hatte ich eine Abdeckung auf dem Becken, die sogar exakt auf die Größe des Aquariums angepasst war. Sie erhielt aber einen Ausschnitt, dort wo der Hang-On Filter angebracht war. Der Spalt hatte hier etwa einen Durchmesser von 4–5mm durch den er es durchgeschafft hat.

Kampffisch-Weibchen
Besonders kurzflossige Arten neigen dazu, aus dem Aquarium zu springen. Eine Abdeckung ist also Pflicht.

Welcher Filter am Kampffisch-Aquarium?

Ich habe schon von vielen Aquarianern gehört, dass sie ihre Kampffische ohne Filter halten. Davon halte ich persönlich nichts – der Filter ist für die Aufrechterhaltung des gesamten Ökosystems im Aquarium maßgeblich beteiligt und daher für mich nicht wegzudenken.

Wie oben bereits erwähnt, leben Bettas in leicht fließenden Gewässern, Tümpeln oder Pfützen – in Gewässern also, die eine geringe bis keine Strömung aufweisen. Das sollte auch bei der Auswahl des Filters maßgeblich sein.

Wichtig für die Frage, welcher Filter für ein Kampffisch-Aquarium passt, ist wohl die Strömungsstärke. Die Strömung sollte dem Kampffisch nicht zu viel Kraft abverlangen, um sich im Aquarium zu bewegen. Häufig ist es so, dass Filter zum Start des Aquariums recht stark wirken und sich mit der Zeit immer weiter zusetzen und schwächer werden. Das klingt jetzt etwas pauschal, aber dieser Zeitpunkt ist, meiner Meinung nach ideal für den Kampffisch!

Meine Filter-Empfehlungen:

  • Hang-On Filter (gibt es für die gängigen Aquariengrößen)
  • Dennerle Eckfilter (für verschiedenen Größen erhältlich, regulierbare Strömung, Achtung! Muss durch beiliegende Filterschwammstücke gesichert werden – Spalt zwischen Filter und Scheibe.)
  • Eheim Aqua Corner 60 (ab 35 Liter empfehlenswert, eher für kurzflossige Bettas weil eine leichte Strömung vorhanden ist, nicht regulierbar!)

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Die Beleuchtung vom Kampffisch-Aquarium

Kampffische mögen es gerne etwas schummriger, was auch bei der Wahl der Beleuchtung eine maßgebliche Rolle spielen sollte. Eine nicht zu starke Lampe ist hier empfehlenswert.

Besonders liebt es der Kampffisch, sich unter größeren Blättern von Pflanzen vor dem Licht zu verstecken. Deshalb ist eine ausreichend dichte Bepflanzung, die ihn vor dem Licht schützt wichtig für sein Wohlbefinden.

Da gibt es natürlich aber auch Unterschiede, denn Kafis sind Charaktertiere und jeder hat so seine speziellen Vorlieben!

Die Einrichtung des Kampffisch-Aquariums

Viele, echte Pflanzen (und vor allem auch Schwimmpflanzen), in denen sich unser kleiner Kampffisch verstecken und ablegen kann, sind das A und O in Sachen Kafi-Haltung!

Roter Kampffisch
Um es dem Betta so angenehm wie möglich zu machen, sollte das Aquarium optimal eingerichtet sein!

Natürlicher, nicht zu heller, Bodengrund hilft dem Betta sich wohlzufühlen. Das ist im Grunde schon alles, was du hier beachten musst. Das Wichtigste für deinen Kampffisch ist, dass er sich verstecken kann und nicht durch grelle Gegenstände verstört wird. Spongebobfiguren und neongelber Sand sind also definitiv die falsche Wahl. ;)

Übrigens konnte ich die Erfahrung machen, dass dunkle Wände neben oder hinter dem Aquarium aus der Aquariumscheibe eine Art Spiegel machen können, sodass der Kampffisch sich aufgefordert fühlt, seinem „Konkurrenten“ mit Drohgebärden zu imponieren. Das ist für den Betta wirklich mit der Zeit stressig und sollte nicht zum Dauerzustand werden.

Welche Wassertemperatur sind für Kampffische optimal?

Für dein Kampffischbecken benötigst du unweigerlich einen Heizstab wenn das Wasser eine Temperatur von unter 25°C aufweist. Die Wassertemperatur soll konstant zwischen 25 und 27°C liegen. Achte beim Kauf unbedingt auf die Wattangabe des Geräts! Wenn der Heizstab zu stark für dein Becken ist kann das zu einer Überhitzung des Wassers führen. Es steht aber in der Produktbeschreibung der Geräte immer die Empfehlung für welche Größe des Beckens der Stab geeignet ist.

Wasserwerte für Kampffische auf einen Blick:

  • Temperatur: 25 – 27°C
  • PH-Wert: 5,5 – 7
  • GH: 5–15°

Welche Wasserwerte sind für den Kampffisch ideal?

Neben der optimalen Temperatur sind auch einige Wasserwerte für den Kampffisch optimal.

Ein wichtiger Wert für die Haltung eines solchen Tieres ist der pH-Wert des Wassers. Dieser sollte (je nach Züchtung) zwischen 5,5 und 7 liegen (Es wird auch oft bis PH 8 empfohlen, jedoch habe ich mit max. 7 die besten Erfahrungen gemacht).

Bei Wildformen hält man sich im unteren Bereich und bei Hochzuchten im oberen Bereich auf. Kampffische mögen es also leicht säuerlich und sie bevorzugen auch sehr weiches Wasser. Als unterstützender Faktor bei der Ansäuerung des Wassers dienen Huminstoffe (= Reste, die beim Ab- und Umbau abgestorbener organischer Materie freigesetzt werden). Diese tragen auch dazu bei, dass das Wasser weicher wird, was für Kampffische ebenso ein wichtiger Punkt ist.

Produkte die diese Stoffe an das Wasser freisetzen, bekommst du im Handel (Seemandelbaumblätter, Erlenzapfen oder auch in flüssiger Form erhältlich). Huminstoffe haben, abgesehen von den genannten Effekten, noch unzählige weitere Eigenschaften die sich positiv auf das Wohlbefinden aller (!) Aquarienbewohner auswirken und sollten daher in keinem Aquarium fehlen.

Blauer Kampffisch
Optimale Wasserwerte und -temperaturen verhelfen dem geliebten Kafi zu einem langen Leben!

Vergesellschaftung von Kampffischen:

Welche Fische kann man mit einem Kampffisch halten?

Eigentlich ergibt sich auf Grund der recht geringen Aquariumgröße direkt, ob und wie der Kampffisch vergesellschaftet werden sollte – nämlich eigentlich gar nicht. Halte deinen Kampffisch bitte alleine. Egal ob mehrere Weibchen, mehrere Männchen oder gemischt.

Auch Betta imbellis (friedlicher Kampffisch) ist alles andere als friedlich! Auch ich habe anfangs diesen Fehler begangen und habe es bereut. Und ich war genauso davon überzeugt, wie sicherlich der ein oder andere Leser dieses Texts.

Wenn du unbedingt andere Tiere im Kampffischbecken halten möchtest, kannst du es mit etwas größeren Schnecken versuchen die ganz kurze Fühler haben. Bei langen Fühlern attackiert der Kampffisch diese gerne. Vermutlich, weil sie einen wurmähnlichen Eindruck machen.

Bei Aquariengrößen, in denen Du auch andere Fische halten könntest, würde der Kampffisch entweder durch die anderen Fische gestresst werden, weil er diese als Konkurrenz in seinem Revier sieht, aber diese attakieren seine langen Flossen.

Garnelen und Kampffische in einem Aquarium

Wie bereits erwähnt, sollten keine Fische zusammen mit dem Betta zusammengehalten werden. Aber wie schaut es mit Garnelen und Kampffischen aus?

Kampffische sind Charaktertiere und ab und zu kann es gut gehen, wenn ausreichend Versteckmöglichkeiten im Aquarium sind, dass der Kampffisch keine Garnelen frisst. Ich würde allerdings keine teuren Hochzuchtgarnelen, die auch ggf. noch recht klein eingesetzt werden zum geliebten Betta setzen. Sonst bekommst Du doch irgendwann eine Hasskappe auf den kleinen Fisch, der so nett aussieht… wenn ihm aber ein Garnelenschwanz auf dem Maul schaut – glaube mir – dann findest Du den nicht mehr ganz so nett ;)

Amanogarnelen sollten allerdings nur schwer in das Maul vom geliebten Betta passen :)

Manchmal hast Du aber auch Glück und der Kafi interessiert sich nicht für die Garnelen. Entweder ist er dann zu faul, zu langsam (durch lange Flossen) oder einfach satt, weil Du ihn, wie folgt fütterst:

Futter für Kampffische: was frisst der Kampffisch?

Welches Futter für den Kampffisch
Welches Futter sollte der Kampffisch bekommen? Möglichst tierischer Natur sollte es sein!

Kampffische sind Karnivore (= Fleischfresser). Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass die verwendeten Futtermittel größtenteils aus tierischen Anteilen bestehen. Eine Mischung aus hauptsächlich Lebendfutter/Frostfutter und hochwertigen Granulaten, (z.B.: Betta Booster von Dennerle, Dr. Bassleer) mit sehr geringen pflanzlichen Anteilen, sollte es sein.

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Was frisst mein Kafi – Eva beantwortet diese Frage detailliert in diesem Video!

Darüber hinaus kann ich eine zusätzliche Vitamingabe empfehlen. Das bevorzugte Präparat (zB.: Atvitol von JBL) wird einfach 1 – 2x wöchentlich auf das Granulat geträufelt und verfüttert.

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Zusätzlich zum Trockenfutter kannst Du auch natürlich Lebendfutter, wie bspw. Mückenlarven, Wasserflöhe, Tubifex usw. dem Betta füttern. Auch als Frostfutter sind diese nach kurzer Gewöhnugnszeit super als Proteinlieferant für den Betta als Futter geeignet!

Häufige Fehler und Irrtümer zur Kampffischhaltung

Abschließend möchte ich noch auf ein paar Aussagen eingehen, die ich immer und immer wieder von vermeintlichen Kampffischexperten höre, die vehement ihre Meinung vertreten. Aussagen, die dem einen oder anderen beim Durchlesen dieses Texts vielleicht auch über die Lippen rutschen… ;-)


Falschaussage Nr. 1 „Einzelhaltung?! Mein Betta verträgt sich doch super mit den anderen Fischen die ich im Becken habe!“

Ja, ein Betta „verträgt“ sich augenscheinlich oft mit anderen Fischen im selben Aquarium. Nur weil er seine Mitbewohner nicht jagt oder tötet, bedeutet das nicht, dass er in dieser Situation zufrieden ist. Kampffische können sehr lange, sehr vieles vorerst wegstecken.

Doch irgendwann wirst du bemerken, dass er zu kränkeln anfängt. Er zieht sich vielleicht zurück, er strahlt nicht mehr so, die Flossen hängen runter, er ist anhänglicher als sonst, er bekommt Flossenfäule, er reißt sich die Flossen aus, er scheuert sich auf, er bekommt Bauchwassersucht oder die Weißpünktchenkrankheit usw.

Ihr seht, es gibt unzählige Anzeichen dafür, dass etwas mit deinem Kampffisch nicht stimmt. Krankheiten und andere Anzeichen entstehen aber niemals ohne Grund! Nicht selten erhalte ich genau solche Anfragen und fordere dann immer ein Bild vom Aquarium und die Wasserwerten ein und Bingo! Es liegt leider in den meisten Fällen an den Haltungsbedingungen.

Aber es macht hier vor allem keinen Sinn einen Schuldigen zu suchen. Oft sehe ich in einschlägigen Gruppen wie Personen attackiert werden, weil sie etwas falsch machen. Das ist nicht Sinn der Sache! Man soll aufklären, helfen und mit Rat zur Seite stehen. Verurteilungen helfen weder dem Halter noch dem Fisch weiter. Also falls ihr spezifische Fragen habt, kontaktiert mich gerne. Ich möchte euch sehr gerne konstruktiv weiterhelfen.


Falschaussage Nr. 2 „Meine Weibchen vertragen sich super und ein Harem ist doch voll in Ordnung, das liest man doch überall.“

Weibchen die gemeinsam aufgewachsen sind, können sich vertragen. Das ist richtig. Weibchen die sich jedoch nicht kennen, sind absolut überfordert. Ich sehe immer wieder Haremshaltungen mit Kampffischen, die stark ausgeprägte Stressstreifen aufweisen (siehe Foto – nicht zu verwechseln mit senkrechten Streifen; senkrechte Streifen bedeuten Laichbereitschaft). Der ein oder andere unter euch, hat das sicherlich auch schon beobachten können. Alleine das ist doch ein gut erkennbares und alarmierendes Anzeichen dafür, dass sie sich nicht wohlfühlen. Vor allem sind Weibchen oft viel aggressiver als ihre männlichen Artgenossen. Also bitte auch hier: Einzelhaltung!


Falschaussage Nr. 3 „Die kann ich doch auch in einer kleinen Vase halten. Solche Mini-Aquarien gibt es sogar im Handel.“

Hat dein Kampffisch in einer Vase jemals länger als 3 Jahre gelebt? Ich nehme an nicht. Also… Tu es bitte nicht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Welche Aquariumgröße für Kampffisch
So bitte nicht! Auch wenn es teilweise sogar auf Verpackungen von Mini-Aquarien gezeigt wird, solltest Du bitte unbedingt darauf verzichten, den Betta in einer Art Vase oder noch schlimmer in einem Goldfischglas zu halten!

Meine Theorie, wie es zu solchen Irrtümern bzw. Mythen kommt, möchte ich euch kurz näherbringen. Man sagt, ein Kampffisch kann in einem „kleinen“ Aquarium gehalten werden. Das ist auch korrekt. Nur was bedeutet „klein“? Ein ganz einfaches Beispiel aus der Aquaristik, damit ihr versteht worauf ich hinaus will – wenn ein Aquarianer, der nur Becken ab 200 Liter hat, von kleinen Aquarien spricht, ist „klein“ kein Indikator für die tatsächliche Größe des Beckens. Nicht selten höre ich, dass mein 60 Liter Becken so winzig ist und ich bin immer verwundert, weil es doch das größte Becken ist das ich habe und ich es für mein Empfinden als groß bezeichne.

Versteht ihr was ich damit sagen will? Das Wort „klein“ ist kein genormter Maßstab. Es ist also alles eine Sache der Sichtweise. Und das ist auch das dramatische an dieser pauschalen Aussage. Leider suggerieren auch diverse Medien diese Haltungsbedingungen. Bestimmt hat schon jeder von euch eine Serie oder einen Film gesehen, in dem ein Goldfisch oder ein Kampffisch in einem Glas gehalten wird. Wissbegierig wie ich bin, habe ich natürlich gleich recherchiert was es damit auf sich hat und wie die Entstehungsgeschichte dazu ist.

Exkurs zur geschichtlichen Entstehung des Goldfischglases

Die Herkunft des sogenannten Goldfischglases ist vermutlich in Asien zu suchen. Im 13. Jahrhundert wurden bereits Fische in großen Tongefäßen in Wohnungen gehalten. Das war wohl der Ursprung der Aquarien wie wir sie heute kennen. Diese Gefäße waren allerdings meist flacher als das europäische Goldfischglas und wies daher auch eine größere Wasseroberfläche auf. Später, im 19. Jahrhundert, war dies bereits weit verbreitet und erlangte, allen voran als Zimmerschmuck, an großer Beliebtheit. Anfang des 20. Jahrhundert wurde aber bekannt, dass die artgerechte Haltung von Fischen in solch einem Gefäß aus diversen Gründen nicht möglich ist. Heute findet es meist nur noch als Dekorationsgegenstand mit Pflanzen oder mit Glasfischen besetzt Verwendung und wird kaum noch als Aquarium genutzt.

Also alles in allem – ja, du kannst einen Kampffisch vergesellschaften und ja, du kannst Weibchen und Männchen in einem Aquarium halten. ABER nicht als „einfacher“ Aquarianer. So wie es für mich auch nicht möglich ist, einen Teilchenbeschleuniger zu bauen, obwohl ich einige Jahre Physikunterricht hatte. ;-)

Abschließen möchte ich mit einem Zitat von Henry Ford, das sehr gut zur Perspektiven-Thematik passt, wie ich finde:
„Das Geheimnis des Erfolges ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen.“

Info’s zur Autorin:
Eva Maria Schwar aus Wien.

Folg‘ Eva doch auch für mehr coolen Aquascaping- und Betta-Content!
Instagram: @aquacraft
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Hast Du noch weitere Fragen oder Informationen zum Thema Kampffisch im Aquarium?

Was sind deine Erfahrungen in Sachen Kampfischhaltung? Hast Du vor dir einen Kafi zu kaufen? Fehlt dir hier noch etwas an Infos?

Lass mich gerne wissen, was anderen Interessierten in Sachen Betta noch weiterhelfen kann und ich trage es hier nach :)

Der Kampffisch (betta splendens) 1
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8 Kommentare

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  1. Langsam bin ich verwirrt, manchmal höre ich das Bettas Sle… mit langen Schwanz/Flosse komplett überfordert wäre mit einen 60l Becken, manchmal höre ich das man 30l Becken abschaffen sollte, manchmal das man Bettas in 60l halten muss…. Also wie jetzt?

  2. Hallo,

    wir haben seit kurzem einen Kampffisch, ein sehr ausgebuftes Tier. Er hat ein 34l Becken von Fluval und hat direkt die hinteren Kammern, der Heizung und der Pumpe erkundet. Wir haben den Wasserstand etwas abgesenkt, und Plastikplatten auf die Öffnung gelegt, Problem beseitigt.
    Ich finde die Tipps zur Ernährung sehr hilfreich, im „Fachgeschäft“ hat man uns lediglich Granulat mitgegeben.
    Dort sagte man uns auch, dass das Becken maximal 6-8 Stunden beleuchtet werden soll. Ist das richtig? Irgendwie finde ich zu dem Thema nichts.

    • Hallo Frieda,
      gegen Fütterung mit Granulat ist nicht unbedingt etwas einzuwenden, sofern dieses proteinbasiert ist. Gut, dass ihr das Aquarium direkt Kampffischsicher gemacht habt. Die kleinen schlängeln sich gerne in Ritzen und könnten manchmal nicht wieder rauskommen.
      Ich beleuchtete mein Becken mit dem Kampffisch ca. 10 Stunden. Ich denke, es ist wichtig, kein zu starkes Licht zu haben. Da ist die Beleuchtungsdauer eher zweitrangig!
      Gruß Timo